Capoeira | Batizado 2022

Oi galeraAm ersten Juliwochenende fand endlich unsere seit zwei Jahren heiß ersehnte Batizado statt! Bei diesem drei Tage langen Event, das mal wieder viel zu schnell verging, wurden den Anfängern und Anfängerinnen die ersten Kordeln verliehen und die Fortgeschrittenen haben ihre höhere Graduierung erhalten. Aber es ging noch um so viel mehr: Nachdem unsere Trainings während der Pandemie vor allem online über wöchentliche Videocalls und im Sommer wahlweise unter freiem Himmel auf Parkplätzen (blaue Flecken und Schürfwunden blieben auf dem Asphalt nicht aus) stattfanden, stand uns nun eine wunderschöne, helle und große Halle zur Verfügung, wo wir uns so richtig austoben konnten. Bei diversen Flicflac- und Saltoversuchen in den Rodas („Kampfkreisen“) blieb kein Auge trocken, auch nicht, als wir aus vollen Kehlen brasilianischen Gesang schmetterten. Wer da sagt, er bleibe Capoeira Gerais Potsdam trotzdem erhalten, der irrt: Vor allem deshalb macht Capoeira mit euch Spaß, você canta bem e ser como é

 

Dieser Meinung sind auch 24 teilnehmende Kidz, 23 erwachsene Capoeiristas aus Potsdam, 8 externe Gäste aus München und Erlangen/Nürnberg und 6 Trainer. Es wurden neue Bande zwischen den Kämpfern und Kämpferinnen geknüpft und Freundschaften gestärkt. Übernachtungen im Freiland hatten zur Folge, dass es keine Ausrede gab, früher schlafen zu gehen, sondern dass man beim gemeinsamen Grillen auf dem Gelände bis zum allerletzten Grillkäse bleiben zu hatte. Das kurzfristige Unterbringen Münchner Capoeiristas wurde mit Blümchen gedankt und der herzlichen Einladung, in der bayrischen Landeshauptstadt dem Capoeiratraining beizuwohnen, wird schnellstmöglich nachgekommen. 

 

Das Trainingsprogramm war bunt und sorgte für frischen Wind, sei es das grandiose Musiktraining von Mestre Lucas aus Brasilien, Empowerment gab es von Mestre Grande aus Brasilien, der mit Mestre Matheo aus Nizza noch am Freitag am Flughafen Frankfurt am Main wegen Streik feststeckte, dann die nächtliche Reise im Flixbus antrat und sofort voller energia Samstagvormittag einen Workshop leitete. Beeindruckend. Mestre Juninho aus München bestand auf saubere Technik, Mestrando Desenhado aus Nürnberg/Erlangen sorgte für Struktur und zielgerade Tritte („schaut auf euren Gegner und macht mit euren Beinen kein makulele“). Bruno aus Hamburg und Alex aus Berlin würzten ihr Spiel mit Power und Kreativität- wir haben uns viel davon abgeschaut, jetzt muss es der eigene Körper „nur“ noch umsetzen. Trotz Muskelkater nach zwei Tagen voller saftiger Rodas und Workhops gab es dann am Sonntag noch ein letztes Training. Die Teilnehmenden wurden auch wieder hier mit neuem Input versorgt, der jetzt in den folgenden Trainings verfeinert und gefestigt werden will und es gab natürlich eine Abschiedsroda - wir sangen „Boa viage“. Dabei landete eine grün-gelbe Kordel nach einem meisterhaften martelo auf dem Hosenboden, weil eine gelbe Kordel einfach schneller war und mit einer noch meisterhafteren vengativa auf den Tritt entschieden antwortete. Gehört dazu.

 

Achja, hab ich eigentlich schon gesagt, dass es Spaß gemacht hat?

 

Axé!

Zurück